Quelle: AZ vom 22.05.2022
Das Bedürfnis nach dem Freischaren-Manöver sei gross: 600 Anmeldungen sind eingegangen
Beim traditionellen Freischaren-Rapport wurde über die besonderen Bedingung in diesem Jahr informiert. Stefan Regli, Freischaren-Commissionspräsident kündete an, dass es einige Änderungen am Drehbuch geben werde.
«Am Freischaren-Rapport 2020 habe ich hier noch gross darüber berichtet, dass das Freischaren-Manöver punkto Beliebtheit und Akzeptanz wohl einen Höhepunkt erreicht hat», sagte Freischaren-Commissionspräsident Stefan Regli am Freischaren-Rapport 2022 am Freitagabend.
Man sei überzeugt gewesen, dass 2022 endlich wieder ein Jugendfest mit einem ordentlichen Manöver stattfinden könne. «Allerdings hat der Ukraine-Krieg bei verschiedenen Stellen die Frage aufgeworfen, ob es statthaft ist, unter diesen Umständen ein Jugendfest mit Manöver durchzuführen.» Die letzten Wochen und Monate hätten die wichtigste Tradition auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Die Tradition des Manövers verbinde Lenzburgerinnen und Lenzburger sowie Interessierte über Generationen hinweg.
«Einen solchen Entscheid zu fällen, ist nicht einfach»
Eine Absage hätte ein falsches Signal ausgesendet. «Denn damit wäre suggeriert worden, dass es sich beim Lenzburger Landschaftstheater womöglich um ein Kriegsgeschehen handelt – was eben gerade nicht der Fall ist.» Er sei froh, dass der Stadtrat an der wichtigsten Tradition festhalte. «Einen solchen Entscheid zu fällen, ist nicht einfach», sagte Regli. Es sei wichtig, in diesem Jahr mit einer besonderen Sensibilität zu handeln.
Wie bereits kommuniziert, werde 2022 kein Kadett mit einem Gewehr in der Stadt zu sehen sein. «Selbst bei der Kaderwahl», fügte Regli an. Ausserdem werde es einige Anpassungen im Drehbuch des Manövers geben, um der aktuellen Situation Rechnung zu tragen. «Hier möchten wir die Katze aber noch nicht aus dem Sack lassen.» Die Anmeldequote zeige, dass das Bedürfnis nach dem Manöver gross sei. Rund 600 Freischaren haben sich für das Landschaftstheater angemeldet.